Bleistift-Wissen – die Härtegrade
Wenn man es wirklich ganz genau nimmt dann ist der Bleistift eigentlich gar kein Bleistift. Wie bitte? Richtig, er enthält nämlich überhaupt kein Blei! Das Ganze geht schlichtweg auf ein Versehen zurück. Man hielt das Graphit ursprünglich für ein Bleierz namens Galenit und nannte das Schreibgerät in Anlehnung daran „Bleyweißstefft“ oder später Bleistift. Als man entdeckte, dass eigentlich gar kein Blei in den Stiften vorhanden war hatte sich deren Name bereits etabliert. Die in Holz gefassten Graphitstäbe oder Bleistifte wurden zuerst in England gefertigt, in Deutschland wurden sie erst 1680 bekannt.
Was ist eigentlich der Härtegrad bei einem Bleistift?
Die Mine des Bleistifts wird aus einem Gemisch aus Graphit und Ton gefertigt. Einfach ausgedrückt ist das Graphit für die Schwärze beim Schreiben, Malen und Skizzieren zuständig und das Ton sorgt für die Festigkeit der Mine. Das Verhältnis dieser Mischung bestimmt ganz wesentlich den Härtegrad. Hierbei kann man sich als Faustregel merken das ein hoher Graphitanteil für eine eher weiche und dunkel schreibende Mine sorgt, während ein geringer Graphitanteil die Mine hart macht was zu einem helleren Schriftbild führt. Zusätzlich werden dem Gemisch heute noch Fett- und Wachsanteile zugegeben um Gleitfähigkeit, Festigkeit und Haftung auf dem Papier oder Schreibuntergrund zu verbessern.
Unterschiedliche Härtegrade führen zu unterschiedlichen Einsatzgebieten eines Bleistiftes.
Inzwischen hat sich der Bleistift zu einem Spezialgerät für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche entwickelt. Der Härtegrad der Mine ist hierbei eine ganz wesentliche Komponente. Die Basis für die Abstufungen der Härtegrade bilden die vier aus dem englischen kommenden Grundtypen:
- B Black (weich)
- HB Hard Black (mittelweich)
- F Firm (fest)
- H Hard (hart)
Die harten (H) und die weichen (B) Minen gibt es in insgesamt 9 Nuancierungen wobei die zunehmende Zahl vor dem Buchstaben die zunehmende Weichheit oder Schwärze bei weichen (B) Minen und die zunehmende Härte oder Helligkeit bei (H) Minen definiert.
Die Härtegrade und der Standard – das ist ja die Härte!
Für die Härtegrade eines Bleistiftes gibt es keinen Standard-Maßstab, sie sind nicht nur zwischen den Kontinenten unterschiedlich (HB etwa ist in Japan weich, in Europa mittel und in den USA hart), sondern variieren auch in den Nuancen je Hersteller. Top Produzenten, wie etwa Faber-Castell haben zumindest Normen für die eigenen Produkte und setzen dadurch in gewisser Weise Standards. Die Faber-Castell 9000 Minen werden etwa über einen definierten Abrieb bei definiertem Druck und Schreibstrecke sowie über den Grad der Schwärzung definiert. Auf einen weltweiten Standard konnte man sich bis jetzt aber nicht einigen.
Der Bleistift, die Härtegrade und das Nutzungs-Spektrum
Härte | Schwärze | Verwendung | |
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9B | 9B bis 4B Bleistift-Minen sind allesamt sehr weich und tiefschwarz. | Bleistift-Minen in diesem Spektrum sind sehr weich. Ihr sattes Schwarz ist perfekt für dunkle Zeichnungen oder dunkle Stellen geeignet. Aufgrund ihrer Weichheit kann man sehr gut Verwischen und damit perfekt schattieren. Gut geeignet für künstlerisch, malerisches Zeichnen oder Entwürfe. | |
8B | |||
7B | |||
6B | |||
5B | |||
4B | Minen im Spektrum 4B bis 2B lassen sich nicht mehr ganz so leicht verwischen, haben immer noch einen satten Ton und eignen sich für Skizzen und für das Freihandzeichnen. Sie sind gut radierbar und hinterlassen kaum Spuren. | ||
3B | Minen im Spektrum 4B bis 2B lassen sich nicht mehr ganz so leicht verwischen, haben immer noch einen satten Ton und eignen sich für Skizzen und für das Freihandzeichnen. Sie sind gut radierbar und hinterlassen kaum Spuren. | ||
2B | |||
B | B und HB Minen sind die meistgenutzten Bleistift-Minen. Sie sind sozusagen die Allrounder. Gut geeignet für das Skizzieren, zum Malen echter Bleistift-Bilder aber auch ideal zum Schreiben. Beide können gut radiert werden. | ||
HB | HB Minen haben einen grauen bis hellgrauen Ton. |